Durch bürgerschaftliches Engagement konnte 2020 der Sender als Wahrzeichens von Mühlacker erhalten werden. Die „Senderretter“ Dieter Eberle, Jürgen Fegert, Thomas Knapp, Steffen Ritter und Hans-Bernd Weiner planen nun auch die Belebung des Senderareal unter anderem durch die Errichtung einer Tiny-Haus-Siedlung. Bei einer Fahrt zu Schwörer Haus nach Hohenstein-Oberstetten konnten die Teilnehmer einen ersten Eindruck von den „Minihäusern“ bekommen.

Zu dem Senderareal auf einer Anhöhe über Mühlacker gehören neben drei Häusern und Lagerhallen mit 3000 Quadratmeter Fläche weitere rund vier Hektar freier Fläche. Der alte Flächennutzungsplan galt bisher nur für die Nutzung des SWR.

Der Mühlacker Gemeinderat hat 2020 diesen Flächennutzungsplan aufgehoben und wird nun in den kommenden Monaten über die Aufstellung eines Bebauungsplans „Auf dem Sender“ beschließen. Die fünfköpfige Investorengruppe hat dazu ein städtebauliches Konzept vorgelegt, das unter anderem Gewerbe- und Büroflächen, einen Naturkindergarten, eine Eventlocation sowie eine Tiny-Haus-Siedlung vorsieht. Laut aktuellem Zeitplan werden die Mühlacker Stadträte Ende 2021 bzw. Anfang 2022 darüber beschließen.

„Damit Mitarbeiter der Mühlacker Stadtverwaltung und die Stadträte einen Eindruck von unseren Planungen bekommen, haben wir eine Fahrt zu Schwörer Haus in Hohenstein-Oberstetten organisiert, da dieses Unternehmen hochwertige Häuser im Kleinformat anbietet“, erklärte Thomas Knapp, der zur gemeinsamen Busfahrt unter anderem Bürgermeister Winfried Abicht, den Baumamtsleiter Armin Dauner und einige Stadträte begrüßen konnte.

In Hohenstein-Oberstetten, dem Firmensitz von Schwörer Haus, stellten Vertriebsleiter Florian Schmid und Architektin Franca Wacker den Besuchern die angebotenen „Zukunftsfähigen Wohnkonzepte“ vor, zu denen die „FlyingSpaces“ gehören. Das seien kleine Häuser mit einer maximalen Wohnfläche von 50 Quadratmetern.

Die Reduzierung auf das Wesentliche und das Wohnen mit Garten im Einklang mit der Natur schone nicht nur die Ressourcen, betonte Franca Wacker. Die Häuser eigneten sich auch um Baulücken zu schließen. Da die Häuser fertig geliefert werden, gebe es keine längere Baustelle.

In der sich anschließenden Diskussion drehte es sich um die Frage der Erschließung. Wie Thomas Knapp betonte, soll auf dem Senderareal nicht jeder Bewohner mit dem Auto an sein Haus fahren können. Geplant seien zentrale Parkmöglichkeiten.

Um Fläche zu sparen wurde auch darüber gesprochen, die Häuser in Zweier- bzw. Dreiergruppen aneinander zu stellen. Eine Terrassierung des Geländes könne zudem jedem Bewohner eine gute Aussicht ermöglichen. Sinnvoll sei es, im Bebauungsplan Baulinien festzulegen. Zudem gab es Überlegungen, separate Bebauungspläne für das Wohn- und das Gewerbegebiet zu erstellen.